Projektsanierung: Wenn verfahrene Projekte wertvolle Entwicklungen blockieren

Beitrag von Jan König - Consultant (15.05.2025)

Wenn Projekte zum Bremsklotz werden

"Da haben wir doch bereits ein Projekt dazu" – ein Satz, den viele kennen. In nahezu jeder Organisation gibt es sie: Projekte, die vor einiger Zeit mit viel Energie gestartet wurden, aber nie den gewünschten Effekt erzielt haben. Stattdessen laufen sie endlos weiter, sind längst Teil der organisatorischen Realität geworden und blockieren neue Ideen. 

Dieser Beitrag beleuchtet, wie solche "Altlasten" erkannt, strukturiert saniert und wieder in sinnstiftende Bahnen gelenkt werden können.

Die stille Gefahr laufender Altprojekte

Oberflächlich betrachtet sind sie harmlos: alte Projekte, die im Hintergrund weiterlaufen. Doch sie haben oft gravierende Nebenwirkungen:

  • Sie binden Ressourcen ohne Nutzen.
  • Sie erzeugen Frust bei den Auftraggebern, den Projektbeteiligten und auch den Mitarbeitenden.
  • Sie bremsen neue Entwicklungen aus, weil sie als "schon bearbeitet" wahrgenommen werden.
  • Sie erschweren echte Transformation, weil sie suggerieren, dass sich die Organisation bereits auf dem Weg befindet.

Diese Projekte sind nicht nur ein Zeichen der Vergangenheit – sie stellen auch aktive Blockaden der Zukunft dar.

 

Warum viele Projekte scheitern

Der Misserfolg solcher Projekte ist selten auf einen einzigen Grund zurückzuführen. Häufig greifen mehrere Faktoren ineinander:

  • Unklare Zielsetzung: Die Projektziele waren von Anfang an ungenau, einseitig oder unrealistisch.
  • Unzureichende Governance: Entscheidungen wurden nicht effektiv getroffen oder Verantwortlichkeiten waren unklar.
  • Überforderung der Projektleitung: Komplexität und Umfang wurden unterschätzt.
  • Einseitiges Projektteam: Die Teamzusammensetzung war zu einseitig, so dass die Perspektiven der nicht einbezogenen Spezialisten fehlten.
  • Zögern vor erforderlichen Entscheidungen: Notwendige, tiefgreifende Entscheidungen wurden nicht getroffen.
  • Geringe Ressourcen: Weder zeitlich noch personell war das Projekt gut ausgestattet.
  • Getrennte Betrachtung flankierender Themen: Relevante Themen wurden in separaten Projekten behandelt und nicht integriert.

 

Was ist zu tun? Projektsanierung als strukturierter Neuanfang

Wir sind der Überzeugung, dass diese Vorhaben nicht einfach abgeschrieben werden sollten. Vielmehr müssen sie strukturiert saniert und teilweise neu aufgesetzt werden. Denn häufig sind die ursprünglichen Ideen nach wie vor erstrebenswert – sie werden nur durch das verfahrene Setting blockiert.

So gelingt der Neustart:

1. Ursachen erkennen:

  • Analyse der ursprünglichen Zielsetzung
  • Bewertung der bisherigen Projektstruktur und Governance
  • Gespräche mit Projektbeteiligten zur Lageeinschätzung

2. Projektsetting bereinigen:

  • Klarheit über Rollen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege schaffen
  • Ressourcen realistisch planen und sichern
  • Flankierende Themen in das Projekt integrieren

3. Projektleitung befähigen:

  • Schulungen, Coaching oder Unterstützung durch erfahrene ProjektberaterInnen
  • Stärkung von Kommunikation und Konfliktlösungskompetenz

4. Motivation wiederherstellen:

  • Aufzeigen des neuen Sinns und Nutzens
  • Schnelle, sichtbare Erfolge schaffen
  • Beteiligung und Transparenz fördern

 

Ein Gewinn für die gesamte Organisation

Mit einer gezielten Projektsanierung werden nicht nur Ressourcen freigesetzt, sondern auch Entwicklungsideen wieder aufgewertet. Projektleitungen werden motiviert, das Vertrauen in die Projektarbeit wird gestärkt und der Weg für echte Veränderungen geebnet.

 

Welches Projekt blockiert Ihre Entwicklung?

Verfahrene Projekte sind kein Zeichen des Scheiterns, sondern ein Aufruf zum Handeln. Wir sind überzeugt: In jedem Krankenhaus gibt es mindestens ein solches Vorhaben. Welches ist es bei Ihnen? Lassen Sie uns gerne ins Gespräch kommen – wir unterstützen Sie dabei, neue Wege freizulegen und aus blockierten Projekten wieder treibende Kraftquellen zu machen.

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