Teil 1 zum ZEQ-COVID-19-Szenariorechner: Hinweise und Tipps für Anwender

Die Corona-Pandemie hält das deutsche Gesundheitswesen weiter fest im Griff. Wir erhalten zahllose Rückmeldungen von Anwendern zu unserem Szenariorechner, die diesen zur besseren Vorbereitung ihrer Krankenhäuser, Städte und Kommunen hinsichtlich der Corona-Pandemie einsetzen. Dabei umfasst die Reichweite der Rückmeldungen alles von Lob, Nachfragen, Meldungen potenzieller Fehler und Verbesserungsvorschlägen. Im Raum steht dabei immer wieder vor allem die Frage: Wie genau sind die Prognosen? Wie sehr können sich die Anwender auf die Ergebnisse im Szenariorechner verlassen?

 

In dieser Blogreihe werde ich mich diesen grundsätzlichen Fragen nähern, Hinweise zum richtigen Umgang mit den Berechnungsergebnissen geben sowie unsere Methodik und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung grundsätzlich diskutieren. Beginnen möchte ich mit wichtigen Hinweisen und Anwendungstipps für Sie als Anwender.

Die folgenden zentralen Grundsätze sollten Sie als Anwender bei der Arbeit mit unserem Szenariorechner unbedingt beachten.

  1. Betrachten Sie mehrere Szenarien!

Die wichtigste und zentrale Erkenntnis ist die Tatsache, dass es sich um einen Szenariorechner, nicht um ein Prognosetool handelt. Es gelten also alle Unsicherheiten und Einschränkungen, die Szenarien mit sich bringen. Sie sollten verschiedene Szenarien im Vergleich betrachten, um bestmögliche Erkenntnisse für die Vorbereitung Ihrer Region oder Ihrer Klinik ziehen zu können.

  1. Beachten Sie die täglichen Updates!

Wir updaten den Rechner täglich mit aktuellen Fallzahlen und hinterfragen unsere eigenen Methoden immer wieder anhand der tatsächlichen Entwicklungen. Zusätzlich liefern uns viele Anwender Feedback zu ihren Erfahrungen mit dem Rechner in der Praxis. Als Anwender sollten Sie den Rechner mehrmals wöchentlich in der jeweils aktuellen Version von unserer Homepage herunterladen, um die neuen Entwicklungen in Ihre Überlegungen einzubeziehen.

  1. Denken Sie kritisch!

Der Szenariorechner nimmt Ihnen nicht das kritische Denken und die Aufgabe der Interpretation der Daten ab. Ändert sich von einem auf den anderen Tag die Wachstumsrate und damit die Prognose signifikant, betrachten Sie die Fallzahlentwicklung und suchen Sie nach tatsächlichen Trends. Wir werden solche Änderungen regelmäßig in unseren Blog-Beiträgen betrachten und Hilfestellungen zur Interpretation der Daten geben.

  1. Betrachten Sie lokale Entwicklungen im nationalen Vergleich!

Der Szenariorechner gibt Ihnen die Möglichkeit, mit Ihren lokalen Fallzahlen zu rechnen. Das ist aus unserer Sicht ein wichtiges Angebot, um die Regionen bestmöglich bei der Vorbereitung zu unterstützen. Sie sollten die Fallzahlen aber niemals losgelöst von der nationalen Entwicklung betrachten, da sich die Regionen nicht völlig unabhängig voneinander entwickeln. Vergleichen Sie daher die Entwicklung ihrer Fallzahlen mit den regionalen und bundesweiten Wachstumsraten.

  1. Geben Sie uns Feedback aus der Praxis!

Wir arbeiten stetig daran, den Szenariorechner bestmöglich auf Ihre Bedürfnisse als Anwender auszurichten. Dafür ist Ihr Feedback entscheidend! Unterstützen Sie uns dabei, das Instrument weiter zu einem unersetzbaren Begleiter für das Gesundheitswesen im Umgang mit der Corona-Pandemie zu entwickeln.

Im nächsten Blog werde ich Ihnen erläutern, weshalb wir von einem Szenariorechner und nicht von einem Prognoserechner sprechen und welche Folgerungen sich daraus für die Berechnungen ergeben.

Lesen Sie hier weiter »Teil 2: Szenarioberechnung vs. Prognose - Die Grenze der Modellierung

phonemail

Für das beste Krankenhaus, das man sein kann.

Sie wollen Ihre Einrichtung oder das Gesundheitswesen weiterentwickeln? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Kontakt

+49 (0)621 3008400