Warum ein Fragebogen nicht „in Stein gemeißelt“ sein sollte

Beitrag von Victoria Präger und Sascha Behrens – Cosultants (13.10.2022)

Seit 15 Jahren erfasst ZEQ nun bereits die Mitarbeitendenzufriedenheit in zahlreichen Einrichtungen des Gesundheitswesens in ganz Deutschland. Schon mit der Gründung des Befragungsbereichs war klar, dass die Zufriedenheit von Mitarbeitenden nicht als ein globaler Faktor abgebildet werden kann, der mittels einer Handvoll Items erfasst wird. Vielmehr handelt es sich bei dem Thema Zufriedenheit um ein multidimensionales, also facettenreiches Konstrukt, das innerhalb verschiedener untergeordneter Themen, sogenannten Subskalen, vollkommen unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Eine hohe Zufriedenheit mit dem Thema Fortbildungsmöglichkeiten kann beispielsweise gleichzeitig mit einer gering ausgeprägten Zufriedenheit im Bereich direkte Führungskraft einhergehen. Würden diese beiden Ausprägungen nun gemittelt und somit über einen Kamm geschoren, würde sich eine mittelmäßig hoch ausgeprägte Zufriedenheit ergeben, welche jedoch die eigentlichen Schwächen und Potenziale am jeweiligen Arbeitsplatz verschleiert.

Die Multidimensionalität des Konstrukts der Zufriedenheit wurde demnach seit Beginn der Mitarbeitendenbefragungen durch ZEQ bereits berücksichtigt und zusätzlich auch immer individuell an die Bedürfnisse der Einrichtungen, mit denen wir zusammenarbeiten und die aktuelle Situation des deutschen Gesundheitswesens angepasst. Ein Beispiel für diese bedarfsgerechte Anpassung des Fragebogens stellt die Verwendung einer Subskala dar, die speziell die Zufriedenheit mit einem neu implementierten digitalen Werkzeug in der Behandlungsplanung abbildet. Die AnsprechpartnerInnen auf Seiten unserer Kunden haben so die Möglichkeit, sich auch einen Überblick über sehr individuelle Unternehmensthemen zu verschaffen. Ein anderes Beispiel für die Flexibilität in der Fragebogenzusammenstellung bei ZEQ wird durch die Konstruktion spezieller Pandemie-Items ersichtlich. Insbesondere in der Gesundheitsbranche hatte und hat die Pandemie starke Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit der beschäftigten Mitarbeitenden. Diese Beispiele verdeutlichen die Komplexität des Themas Mitarbeitendenzufriedenheit und zeigen auf, dass eine Befragung, die aussagekräftige Ergebnisse liefern soll, diese Komplexität bedarfsgerecht abbilden muss.

Itemformulierung – was war nochmal die Frage?

Ein weiterer entscheidender Aspekt, der die Güte der Befragungsergebnisse beeinflusst, bezieht sich auf die Formulierung der Items. Die Aussagen, welche die Mitarbeitenden auf einer fünfstufigen Skala von trifft gar nicht zu bis trifft voll zu bewerten sollen, müssen eindeutig, verständlich und zielgerichtet sein. Das Item Meine direkte Führungskraft ist zeitnah für mich erreichbar und unterstützt mich bei Fragen wäre dementsprechend eher ungeeignet, da es zwei verschiedene Aspekte des Themenbereichs Führung enthält und somit als uneindeutig klassifiziert werden muss. Besser ist es, die beiden Aspekte in zwei getrennten Items zu erheben.

Fragebögen und ihre Inhalte, sowie deren Formulierung und optische Präsentation, unterliegen gleichsam auch dem Wandel der Zeit. Dies wird besonders deutlich darin, dass ältere Erhebungsinstrumente nur Personen mit männlichem Geschlecht ansprechen und die verwendeten Designs der Bögen häufig wenig ansprechend wirken. Um jedoch möglichst viele Teilnehmende anzusprechen und zur Beantwortung des Fragenbogens zu motivieren, sollten auch diese Punkte in der Gestaltung berücksichtigt werden.

All die bereits genannten Punkte verdeutlichen, dass ein Fragebogen nicht „in Stein gemeißelt“ sein sollte, wenn beabsichtigt wird, die Mitarbeitendenzufriedenheit realitätsgetreu abzubilden. Das ZEQ-Befragungsteam hat sein Erhebungsinstrument innerhalb der letzten 15 Jahre stetig weiterentwickelt, optimiert und an die Bedürfnisse der Branche angepasst. Und nun – im Sommer 2022 – wurde der gesamte Item-Pool, die Subskalenzuteilung und die Messung der Arbeitgeberattraktivität überarbeitet, sodass ZEQ die Mitarbeitendenzufriedenheit noch exakter erfassen kann. Zusätzlich wurde das optische Erscheinungsbild der Online- und der Papierbefragung überarbeitet, da auch ein ansprechendes Design eine Rolle in Sachen Teilnahmemotivation spielen kann.
 

Doch warum der ganze Aufwand? ZEQ möchte den Kunden ein Messinstrument bieten, das zuverlässig die Zufriedenheit des größtmöglichen Teils ihrer Mitarbeitenden abbildet. Denn nur die Ergebnisse möglichst sensitiver Messungen können Aufschluss darüber geben, in welchem Bereich Mitarbeitende weniger zufrieden sind und Änderungen wünschen, damit sie leistungsfähig bleiben und ihre Zukunft weiterhin innerhalb des Unternehmens verortet sehen.

Standardisiertes Vorgehen mit größtmöglicher Individualisierung

ZEQ unterstützt Sie umfangreich bei der Fragebogenkonzeption, der Durchführung der Befragung, inklusive der Beratung zur internen Kommunikation, kümmert sich um die Auswertung der Ergebnisse und präsentiert diese anschließend verständlich. Unser Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, dass wir ein standardisiertes Vorgehen mit größtmöglicher Individualisierung unter einen Hut bringen. Denn je spezifischer die Befragung die individuelle Lage vor Ort erfasst, desto selektiver gestaltet sich die Maßnahmenauswahl und deren Wirksamkeit. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Einrichtung aus Sicht der Mitarbeitenden unter die Lupe zu nehmen, Stärken sichtbar zu machen, sowie Optimierungsbedarfe zu identifizieren. Anschließend haben Sie die Möglichkeit die Planung und Evaluation bedarfsgerechter Maßnahmen von uns durchführen zu lassen.

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die identifizierten akuten Handlungsfelder in Ihrer Einrichtung mit uns an Ihrer Seite anzugehen. ZEQ steht Ihnen mit einem breiten Angebot und der nötigen Expertise zu vielfältigen Themen, wie zum Beispiel der Optimierung der Arbeitsorganisation und -abläufe, der interprofessionellen Zusammenarbeit sowie der Führungskräfteentwicklung zur Seite.

Nehmen Sie für eine individuelle Beratung gerne Kontakt mit uns auf. 

 

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