Klinische Exzellenz gepaart mit Ergebnistransparenz

05.02.2021

Die Klinik: Fortis Memorial Research Institute (FMRI)

Das Fortis Memorial Research Institute (FMRI) wurde 2013 in Gurugram (ehemals Gurgaon), Indien, eröffnet. Es gehört zu einer Kette, der Fortis Healthcare Limited, die in ganz Indien zahlreiche Krankenhäuser betreibt und anderweitige Gesundheitsdienstleistungen zur Verfügung stellt. Das FMRI ist aufgrund seiner modernen Ausstattung und Technologien und der möglichen Kostenersparnis sehr beliebt bei ausländischen Patienten. Es ist das Vorzeige-Krankenhaus der Fortis-Gruppe. Laut „praktischarzt.de“ führt es sogar die Top Ten der „medical tourism destinations around the globe“ an. Die „Top Master’s in Healthcare Administration“ kürten das FMRI in einer internationalen Studie mit 30 Kliniken, die modernste technologische Standards aufweisen, zur weltweit besten Klinik außerhalb den USA. Insgesamt belegte es in dieser Studie den 2. Platz.

Das „Next Generation Hospital“, wie das FMRI durch seine Betreiber bezeichnet wird, verfügt über 1.000 Betten, sämtliche Fachrichtungen, verschiedene Exzellenzzentren und Spezialisierungen inkl. medizinischer Forschung. Modernste technologische Standards und Geräte in Kombination mit hervorragend ausgebildeten Ärzten und Behandlungsteams haben dem Krankenhaus in kurzer Zeit zu seinem positiven Ruf als Spitzen-Krankenhaus auf Weltklasse-Niveau verholfen.

Das Fortis Memorial Research Institute hat mit dem Geschäftsjahr 2020 den Turnaround vollzogen und konnte in die Gewinnzone eintreten. Im vorausgegangenen Geschäftsjahr 2019 stand an Stelle des positiven Ergebnisses noch ein Verlust in Höhe von etwa 33 Millionen Euro.

Ausgewählte Erfolgsfaktoren des Fortis Memorial Research Institute 

  • Das FMRI strebt nach Exzellenz und beruht auf den fünf Säulen: Vertrauen, Talent, Technologie, Service und Infrastruktur. Es verfolgt eine selbstbewusste Eigendarstellung im Internet und verwendet hierfür Begriffe wie „führend“, „exzellent“, „Flaggschiff“ etc. 
  • Das FMRI gilt weltweit als hervorragendes Krankenhaus mit vielseitigen Behandlungsangeboten, therapeutischen Alleinstellungsmerkmalen und exquisitem Service inkl. Wellness- und Spa-Angeboten. 
  • Die Aktivitäten des FMRI zielen darauf ab, dass es in der internationalen Öffentlichkeit als „Mekka in Healthcare“ wahrgenommen wird. Dafür ist das Krankenhaus auch bereit, sich an seinen Erfolgen messen zu lassen. Es veröffentlicht seine Behandlungsergebnisse („clinical outcomes“), derzeit sind dies vier: Koronararterien-Bypass (ACVB), Perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA), Nierentransplantationen und Radioonkologie. Die Behandlungsergebnisse werden nachvollziehbar und anschaulich in aufwändiger Form und mit Benchmarks auf den Internetseiten des Trägers veröffentlicht. (Beispiel: siehe Abbildung unten)
  • Die Behandlungsergebnisse, die kontinuierlich erhoben und ausgewertet werden, erfahren eine stetige Erweiterung. Derzeit erhebt das Krankenhaus auch Daten zu Knie-TEP, psychischer Gesundheit, Kaiserschnitt und Hysterektomie. Die Behandlungsergebnisse dieser vier Behandlungsgebiete sollen baldmöglichst veröffentlicht werden.
  • Wirtschaftliche Performance: Das Geschäftsjahr 2020 (Fortis-Geschäftsjahr: April 2019 – März 2020) verlief für die Fortis Healthcare Limited, zu der das FMRI gehört, sehr positiv. Die Erlöse konnten jedes Quartal gesteigert werden und betrugen für das gesamte Geschäftsjahr 2020 circa 510 Millionen Euro (Wechselkurs 1€ = 88,9 Rupien) Millionen Euro. Der Reingewinn belief sich im Betrachtungsjahr auf etwa 6,4 Millionen Euro. 

Die Fortis-Healthcare-Kette übernimmt in Indien die Vorreiterrolle in der Erhebung, Auswertung und Veröffentlichung von Behandlungsergebnissen („clinical outcomes“). Die Fortis-Krankenhäuser streben nach medizinischer Exzellenz und vergleichen ihre Behandlungsergebnisse auch mit den verfügbaren Behandlungsergebnissen von internationalen Wettbewerbern. Die Behandlungsergebnisse inkl. Benchmarkdaten sind für jedermann zugänglich auf den Internetseiten der Fortis Healthcare Limited verfügbar. Hier ist eine Suchmaske mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten vorgehalten. Die Nutzung von PROMs (patient-reported outcome measures) unterstreicht die Fokussierung der Krankenhäuser auf den Patienten und das Ziel, den Gesamtprozess der Patientenversorgung zu verbessern.

Erkenntnisse für deutsche Krankenhäuser: Die Transparenz von Behandlungsergebnissen wird in Deutschland bislang häufig „nur“ im Rahmen der gesetzlich geforderten Kennzahlen und Qualitätsindikatoren vollzogen. Doch gute Behandlungsergebnisse – Behandlungserfolge – sollten vielmehr als Werbung in eigener Sache verstanden werden. Die Platzierung der Erfolge auf der Internetseite kann in entsprechend anschaulicher und leicht verständlicher Form durchaus zu positiven Effekten für das Krankenhaus führen. Transparente Behandlungsergebnisse und Vergleiche mit Wettbewerbern – Werbemaßnahmen – positive Reputation – (selbst erzeugter) Druck, weiterhin qualitativ hochwertige Behandlungsprozesse auszuführen und kontinuierlich besser zu werden – effiziente Arbeitsweisen – wirtschaftliches Handeln – Erfolg etc. Die Auflistung kann noch lange fortgeführt werden. Am Ende ist es wie bei so vielem: Man muss den Schritt wagen und mutig sein, um herauszufinden, ob sich der lange und mühsame Weg auch finanziell lohnt bzw. was man in medizinischer Sicht vom besten Wettbewerber lernen kann. 
Und auch die extrem selbstbewusste Außendarstellung sollte von erfolgreichen deutschen Krankenhäusern adaptiert werden. 

 

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