Employer Branding durch Veränderungskultur: Warum entscheiden sich Fachkräfte für genau Ihr Krankenhaus?

Beitrag von Stefanie Oberhollenzer - Project Manager (11.11.2025)

Diese Frage ist aktueller denn je – und die Antwort liegt nicht nur in Gehältern oder Zusatzleistungen. Gerade im Gesundheitswesen, wo Fachkräftemangel und hoher Arbeitsdruck Alltag sind, wird eine gelebte Veränderungskultur zu einem entscheidenden Faktor. Sie sorgt dafür, dass Mitarbeitende bleiben, mitgestalten und Veränderungen mittragen.

In meinem vorherigen Beitrag Veränderung verständlich machen – so gelingt Kommunikation im Wandel habe ich beschrieben, wie Kommunikation in Veränderungsprozessen Klarheit schafft und Sicherheit gibt.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Arbeitgeberattraktivität („Employer Branding“) und professionelles Veränderungsmanagement („Change Management“) zusammenwirken, um Vertrauen aufzubauen, Mitarbeitende einzubinden und Wandel erfolgreich umzusetzen.

Vertrauen schafft Akzeptanz

Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Veränderung und entsteht vor allem durch Führungskräfte, die Verantwortung übernehmen und authentisch handeln. Sie übersetzen strategische Ziele in den Alltag, begleiten ihre Teams durch Unsicherheiten und sind Vorbilder im Handeln.

Wie das in der Praxis aussieht:

  • Bei der Einführung eines neuen Dienstplans erläutert die Stationsleitung offen die Gründe, hört Bedenken an und passt den Plan gemeinsam mit dem Team an.
  • Versprochene Fortbildungen für neue Verfahren werden zeitnah organisiert – ein sichtbares Zeichen, dass Zusagen eingehalten werden.

So entsteht Konsistenz zwischen Worten und Taten. Wer spürt, dass die Führung die Interessen der Mitarbeitenden ernst nimmt und Hindernisse aktiv beseitigt, ist eher bereit, auch schwierige Veränderungen mitzutragen.

Kommunikation und Beteiligung als Markenzeichen 

Veränderungen werden oft zeitversetzt erlebt: Während die Leitungsebene schon Lösungen plant, stecken viele Mitarbeitende noch in einer Phase der Unsicherheit. Hier sind klare, wiederholte und an Zielgruppen angepasste Botschaften entscheidend – nicht nur zu den Fakten, sondern auch zu den Emotionen.

Zentrale Fragen für die Kommunikation:

  • Was bedeutet die Veränderung für meinen Arbeitsalltag?
  • Welche Vorteile bringt sie für PatientInnen, Team oder Abläufe?

Beteiligung ist der zweite Schlüssel. Aus Betroffenen werden Beteiligte, wenn sie aktiv einbezogen werden:

  • Neue Schichtpläne werden in Workshops mit dem Team entwickelt.
  • Eine neue Übergaberoutine wird in einem Probelauf getestet und danach gemeinsam angepasst.

Das Ergebnis: Weniger Unsicherheit, mehr Identifikation und oft bessere Lösungen, als sie „von oben“ kommen könnten. Sichtbare Erfolge – intern wie extern – machen zudem stolz und stärken die Arbeitgebermarke.

Strukturierte Veränderungsgestaltung

Zwischen guter Absicht und gelungener Umsetzung liegt oft eine klare, durchdachte Struktur. Ohne roten Faden drohen Projekte im Krankenhausalltag unterzugehen. Struktur heißt nicht Bürokratie, sondern ein nachvollziehbarer Plan, der Orientierung gibt, Beteiligung fördert und Erfolge sichtbar macht.

ZEQ setzt hier auf das bewährte ADKAR-Modell:

  1. Awareness – verstehen, warum sich etwas ändern muss.
  2. Desire – Lust haben, aktiv mitzumachen.
  3. Knowledge – wissen, was genau zu tun ist.
  4. Ability – in der Lage sein, es im Alltag umzusetzen.
  5. Reinforcement – sicherstellen, dass Erfolge bleiben.

Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Projekt zur Optimierung von Entlassungsprozessen startete das Team mit einem klaren „Warum“ (Awareness), erarbeitete gemeinsam mit der Pflege kleine Verbesserungen (Desire), schulte gezielt die relevanten Abläufe (Knowledge und Ability) und feierte jede spürbare Verbesserung (Reinforcement). Das Ergebnis: deutlich kürzere Wartezeiten für PatientInnen und zufriedene Teams.

Weitere Praxisansätze:

  • Flexible Schichtpläne erst testen, Feedback einarbeiten und dann dauerhaft einführen.
  • Kommunikationsstrategien so anpassen, dass jede Berufsgruppe die für sie relevanten Infos im passenden Format erhält (z. B. Kurzinfo im Frühmeeting, E-Mail, Aushang).
  • Erfolgreiche Veränderungsgeschichten gezielt teilen, um andere Bereiche zu inspirieren.

So wird Veränderung verständlich, greifbar und erlebbar – und genau das macht den Unterschied zwischen einer Idee und einem echten Erfolg.

 

30-Tage-Challenge: Veränderungskultur verankern

Schon wenige Minuten pro Tag können den Unterschied machen. Mit der 30-Tage-Challenge bringen Sie Veränderungskultur Schritt für Schritt in den Führungsalltag. Jede Aufgabe dauert 10–20 Minuten, ist sofort umsetzbar und stärkt Kommunikation, Beteiligung und kontinuierliche Verbesserung.

Tag 1: 15-minütiges Gespräch über aktuelle Veränderungen.

Tag 7: Eine spontane Verbesserungsidee einholen.

Tag 15: Positives Feedback zu einer gelungenen Veränderung geben.

Die komplette 30-Tage-Challenge mit allen Aufgaben steht als separates Dokument zum Download bereit.

Employer Branding und Change Management sind keine getrennten Disziplinen – sie verstärken sich gegenseitig. Eine glaubwürdige Arbeitgebermarke erleichtert den Wandel, und erfolgreicher Wandel stärkt die Marke. Wer beides konsequent verzahnt, schafft nicht nur Akzeptanz, sondern Begeisterung für Veränderungen.

 

Laden Sie die vollständige 30-Tage-Challenge herunter und starten Sie heute in Richtung einer stärkeren Veränderungskultur.
 

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