
Technologiepartnerschaften im Gesundheitswesen
Innovative Ansätze für eine zukunftsweisende Patientenversorgung
Gesundheitseinrichtungen sehen sich mit steigenden Kosten, technologischen Anforderungen, Fachkräftemangel und immer kürzere Innovationszyklen konfrontiert. Angesichts dieser Entwicklung müssen Gesundheitseinrichtungen eine Strategie entwickeln, die Modernisierung, Leistung und Wirtschaftlichkeit miteinander vereint.
Technologiepartnerschaften bieten eine mögliche Lösung für diese Probleme. Statt nur Geräte zu beschaffen, geht es darum, langfristige Kooperationen einzugehen, die sowohl technologische als auch strategische Vorteile bieten.
Wesentliche Aspekte solcher Partnerschaften umfassen:
- Einführung und Integration innovativer Technologien
- Strategische Langzeitplanung
- Kostenbewusste Investitionen
- Kontinuierliche Optimierungen von Prozessen
Der Wandel von einzelnen Technologieeinkäufen hin zu umfassenden Partnerschaften hat das Potenzial, das Gesundheitswesen nachhaltig zu verändern. Durch gezielte Zusammenarbeit können medizinische Einrichtungen Innovationen nutzen, die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig effizienter wirtschaften.
Innovation und Strategie
Partnerschaften mit Technologieanbietern schaffen Raum für die Entwicklung bedarfsgerechter Lösungen, die individuell auf die Anforderungen der Einrichtungen zugeschnitten sind. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf kurzfristige Erfolge, sondern auch auf einer strategischen Zukunftsplanung, die Flexibilität und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.
Häufige Fragen und weitere Informationen
Um Ihnen einen besseren Überblick über die Chancen und Herausforderungen von Technologiepartnerschaften zu geben, haben wir Ihnen hier häufig gestellte Fragen und Antworten zusammengestellt:
Bleibt die Investitionsförderung bei einer Technologiepartnerschaft erhalten?
Technologiepartnerschaften sind grundsätzlich nicht von den Förderungen ausgeschlossen. Sie müssen jedoch so gestaltet werden, dass sie den vergaberechtlichen Vorgaben entsprechen. Ein zentraler Fokus liegt auf der Sicherstellung der Einhaltung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), insbesondere des § 119, der die Verfahrensarten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge regelt. Eine mögliche Variante der Absicherung einer solchen Partnerschaft könnte in einem europaweiten Vergabeverfahren bestehen, das allen potenziellen Anbietern gleiche Chancen bietet.
Müssen alle Geräte vom selben Anbieter bezogen werden?
Nein, Technologiepartnerschaften bieten in der Regel Flexibilität:
- Ein begrenzter Anteil an Fremdgeräten (üblicherweise bis zu 30%) ist meist zulässig.
- Partnerschaften können an die spezifischen Bedürfnisse des Krankenhauses angepasst werden.
Der Fokus liegt auf einer integrierten Gesamtlösung und nicht nur auf einzelnen Geräten.
Werden alle Geräte zu Vertragsbeginn ausgetauscht?
Nein, der Austausch erfolgt in der Regel schrittweise. Dabei werden der Zustand und das Alter der bestehenden Geräte sowie die spezifischen Anforderungen der klinischen Leistungen berücksichtigt.
Wie wird das Management bestehender Geräte gehandhabt?
ZEQ empfiehlt, das Management ab Vertragsbeginn in die Verantwortung des neuen Technologiepartners zu übergeben. Dies umfasst Wartung, Service und die Integration in den laufenden Betrieb.
Wie wird sichergestellt, dass Geräte rechtzeitig ausgetauscht werden?
Um einen zeitgemäßen Geräteaustausch zu gewährleisten, werden verschiedene Mechanismen implementiert:
1. Vertragliche Mechanismen:
- Austauschzyklen: Vertraglich festgelegte Zeitintervalle für Gerätewechsel
- Technologiebundle: Integration von Leistungsklassen, die einen definierten technologischen Mindeststandard über die gesamte Partnerschaftslaufzeit sicherstellen
- Flexible Vereinbarungen: Anpassungsfähige Vertragsgestaltung zur Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen
2. Kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung:
- Regelmäßige Leistungsüberprüfungen: Systematische Bewertung der Gerätefunktionalität und -leistung
- Technologie- und Innovations-Workshops: Gemeinsame Veranstaltungen zur frühzeitigen Identifikation und Reaktion auf neue technologische Entwicklungen
- Strategische Steuerungskomitees: Einrichtung gemeinsamer Gremien zur strategischen Technologieplanung
3. Zukunftsorientierte Strategie:
- Technologie-Roadmap: Langfristige Planung zur Erwartung zukünftiger Anforderungen
- Upgrade-Mechanismen: Vorgesehene Möglichkeiten für Software- und Hardwareupdates
Abstimmung mit medizinischen Anforderungen: Enge Abstimmung der Technologieentwicklung mit medizinischen Bedürfnissen
Wie wird der technische Fortschritt berücksichtigt?
Um sicherzustellen, dass die Geräte in einer Technologiepartnerschaft mit dem technologischen Fortschritt Schritt halten, werden mehrere Strategien angewandt:
- Flexible Vertragsgestaltung mit Klauseln zur regelmäßigen Überprüfung und Anpassung
- Innovationsbudget für die Integration neuer Technologien
- Kontinuierliche Software- und Hardware-Updates
- Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsinitiativen
- Regelmäßige Technologie-Assessments
- Entwicklung einer langfristigen technologischen Roadmap
- Flexibilität beim vorzeitigen Gerätewechsel bei signifikanten technologischen Fortschritten
Warum bieten Hersteller günstigere Konditionen bei Technologiepartnerschaften?
Medizingerätehersteller gewähren bei Technologiepartnerschaften aus verschiedenen strategischen Gründen attraktivere Konditionen als bei Einzelausschreibungen an:
- Langfristige Planungssicherheit: Die üblicherweise über 10 Jahre laufenden Verträge ermöglichen eine gesicherte Auftragslage und präzisere unternehmerische Planung.
- Höheres Auftragsvolumen: Technologiepartnerschaften umfassen in der Regel mehrere Geräte und Dienstleistungen, was zu einem deutlich gesteigerten Gesamtvolumen führt.
- Reduzierte Akquisitionskosten: Da nicht für jedes Gerät einzeln ausgeschrieben werden muss, verringern sich die Aufwendungen für Angebotserstellung und Vertrieb.
- Effizienzsteigerungen: Durch die Vereinheitlichung des Geräteparks können Wartung, Schulungen und Support effizienter gestaltet werden.
- Innovationspotenzial: Partnerschaften eröffnen Möglichkeiten gemeinsame Forschung und Entwicklung, was für Hersteller wertvoll ist.
- Referenzprojekte: Erfolgreiche Partnerschaften dienen als Vorzeigeprojekte für weitere potenzielle Kunden.
Optimierung der Wertschöpfungskette: Die enge Zusammenarbeit erlaubt die Optimierung von Prozessen und Kostensenkungen.
Für welche Krankenhäuser sind Technologiepartnerschaften besonders geeignet?
Technologiepartnerschaften erweisen sich als besonders vorteilhaft für:
- Modernisierungsbedürftige Einrichtungen: Kliniken, die ihren Gerätepark systematisch erneuern und auf ein höheres Qualitätsniveau transformieren möchten.
- Effizienzorientierte Häuser: Krankenhäuser mit dem Ziel, Prozesse zu optimieren und die Auslastung ihrer Geräte zu maximieren.
- Kliniken mit begrenztem technischem Know-how: Diese profitieren in besonderem Maße vom umfassenden Management und der Expertise der Technologiepartner.
- Strategisch planende Institutionen: Für Krankenhäuser mit langfristigen Investitionsperspektiven, da Partnerschaften oft über 10 Jahre oder länger konzipiert sind.
Kostenorientierte Einrichtungen: Technologiepartnerschaften bieten eine gute Planbarkeit und Kontrolle der Ausgaben.
Welche Vorteile bieten Technologiepartnerschaften für PatientInnen?
PatientInnen profitieren durch Technologiepartnerschaften von:
1. Verbesserte Versorgungsqualität:
- Zugang zu hochmodernen medizinischen Geräten und innovativen Technologien
- Präzisere und beschleunigte Diagnostik durch fortschrittliche Bildgebungsverfahren
2. Erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit:
- Verfügbarkeitsgarantien reduzieren Geräteausfälle und Verzögerungen
- Standardisierte Bedienoberflächen minimieren Fehlerrisiken für das medizinische Personal
3. Effizientere Behandlungsabläufe:
- Vereinheitliche Workflows steigern die Effizienz der medizinischen Versorgung
- Optimierte Prozesse ermöglichen schnellere und reibungslosere Behandlungen
4. Verbesserte Datenintegration:
- Vernetzte Diagnostikgeräte erleichtern die Zusammenführung von Patientendaten
- Digitale Dokumentation und sektorübergreifende Datenbereitstellung verbessern die Versorgungsqualität
Welche Vorteile bieten Technologiepartnerschaften für das Personal?
Technologiepartnerschaften bieten mehrere Vorteile für das Personal:
- Entlastung und Fokussierung: Mitarbeiter können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, während Technologiepartner sich um technische Aspekte kümmern.
- Effizienzsteigerung: Moderne Technologien können Arbeitsabläufe optimieren und die Produktivität erhöhen.
- Weiterbildungsmöglichkeiten: Durch E-Learning-Plattformen und flexible Schulungsinhalte können Mitarbeiter jederzeit und überall auf Weiterbildungen zugreifen.
- Zugang zu Expertise: Mitarbeiter profitieren vom Fachwissen der Technologiepartner und können ihre eigenen Kompetenzen erweitern.
- Innovationszugang: Technologiepartnerschaften ermöglichen Zugang zu neuesten technologischen Entwicklungen und Innovationen.
Karriereentwicklung: Die Auseinandersetzung mit fortschrittlichen Technologien verbessert die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.
Welche Herausforderungen können bei einer Technologiepartnerschaft auftreten?
Bei Technologiepartnerschaften können verschiedene Herausforderungen auftreten:
1. Verzögerungsrisiken: Baumaßnahmen können komplexer sein als ursprünglich angenommen
2. Ressourcenbereitstellung:
- Unzureichende Kapazitäten oder Kompetenzen zur Betreuung der Partnerschaft können problematisch sein
- Das Krankenhaus muss ausreichend Personal und Zeit für die Partnerschaft bereitstellen.
- Mitarbeiter müssen geschult werden, um mit neuen Technologien und Prozessen umgehen zu können.
3. Strategische Abhängigkeiten: Es besteht die Gefahr einer zu starken Abhängigkeit vom Technologiepartner, weshalb Krankenhäuser eine gewisse Fachkenntnis im Haus bewahren müssen.
4. Personelle Veränderungen: Der Wechsel von Ansprechpersonen beim Krankenhaus kann die Zusammenarbeit erschweren.
5. Notwendigkeit zur Flexibilität: Das Krankenhaus muss bereit sein, Prozesse anzupassen und Veränderungen umzusetzen.
Wie werden Technologiepartnerschaften in hochspezialisierten Medizinbereichen wie z.B. Urologie, Gynäkologie umgesetzt?
Falls der Technologiepartner aufgrund von Portfoliolücken bestimmte hochspezialisierte Medizinbereiche nicht abdecken kann, bietet sich die Integration von Fremdgeräten als Lösung an, um diese Lücke zu schließen.
ZEQ – Ihr kompetenter Beratungspartner
Sie haben weitere Fragen oder möchten ein unverbindliches Gespräch zum Thema Technologiepartnerschaft?
ZEQ unterstützt Gesundheitseinrichtungen bei der Initiierung und Umsetzung von Technologiepartnerschaften. Unsere Beratungsleistungen umfassen:
- Auswahl geeigneter Technologiepartner
- Beratung bei der Vergabe sowie Gestaltung langfristiger Vertragsmodelle
- Implementierung und Integration neuer Technologien in bestehende Systeme
Melden Sie sich gerne bei unseren Experten unter info@zeq.de

“Das Krankenhaus 2030 wird von einer digitalen Vernetzung der Akteure,
Geräte und Daten geprägt sein.
Der Aufbau einer prozessorientierten Technologiearchitektur ebnet den Weg
in diese Zukunft.”Karlheinz Breit, Gerald Götz und Alaaddin Icöz
Kompetenzfeldleiter Technologiemanagement