Technologiemanagement macht Kliniken zukunftsfähig und reduziert Anschaffungs- und Betriebskosten (Teil 2/3)

Beitrag von Gerald Götz, Alaaddin Icöz, Karlheinz Breit – Kompetenzfeldleiter Technologiemanagement (02.05.2023)

Im ersten Teil der Blogreihe  „Technologiemanagement macht Kliniken zukunftsfähig und reduziert Anschaffungs- und Betriebskosten“ haben wir Ihnen die Ziele einer wirtschaftlichen, technologiegestützten und medienbruchfreien Gesundheitsversorgung dargelegt und beschrieben, welche Anforderungen an ganzheitliche prozess- und technologieübergreifende Servicedienstleistungen gestellt werden. Im zweiten Teil geht es nun darum, welche neuen Formen und Methoden prozessorientierter Dienstleistungen für Kliniken zielführend und effizient sind und zu kosten- und betriebsoptimalen Lösungen führen.

 

Blog 2: Technologiemanagement muss sich rechnen!

Technologiemanagement muss sich rechnen. Deshalb hat ein erfolgreiches Technologiemanagement stets die ganzheitliche technologieübergreifende Bewirtschaftung zur Unterstützung der Versorgungsziele des Krankenhauses im Blick: Informations- und Sicherheitstechnologie, Medizintechnik und Telekommunikation. Als Schwerpunkte stehen darin die qualitative Verbesserung der Service- und Sicherheitsprozesse, die stufenweise bedarfsgerechte Modernisierung des System- und Geräteparks sowie der gezielte Know-how Transfer durch strukturierte Schulungs- und Einweisungsformen.

Die hierfür erforderliche digitale Unterstützung betrieblicher Veränderungen lastet derzeit auf den Schultern weniger IT- und Medizintechnikfachkräften, die gleichzeitig die wachsenden Anforderungen an Informationssicherheit und der innovativen Entwicklung der Medizintechnik zu stemmen haben:

  • Technologiepersonal ist aufgrund ihrer Organisationserfahrung und ihres Prozesswissens im steigenden Maße in Realisierungsprojekten gebunden
  • Technologiepersonal muss zusammen mit KeyUsern und temporär eingesetzten Fachkräften die digitale Transformation nachhaltig unterstützen
  • Das klassische Klinik-interne IT-Service Management unterstellt im Wiederspruch zu den ersten beiden Realitäten ein hohes Maß an Stabilität, weniger an Veränderungen

Der Startschuss ist gefallen

Das Windhundrennen um qualifizierte Technikfachkräfte ist längst gestartet. Nicht nur kleine und mittlere Kliniken kommen hier schnell an ihre personellen Grenzen. Um diesem Druck zu begegnen und dennoch Potentiale zur Kosteneinsparung zu heben, muss sich das Technologiemanagement der Zukunft deshalb auf innovative Betriebsformen ausrichten, bei denen Dienstleistungspartner vollständige Funktionsbereiche übernehmen, die sich über eine definierte Nutzungsdauer erstrecken und in der die Hebung weiterer Effizienzpotentiale vertraglich vereinbart sind.

 

Wirtschaftlichkeit und technologische Innovation in Zeiten nachhaltiger Veränderungen am Beispiel der Medizintechnik eines klinischen Maximalversorgers

Durch die Umsetzung einer Technologiepartnerschaft können wesentliche strategische und operationale Ziele erreicht werden. Im Fokus steht neben der Sicherheits- und Informationstechnologie hier insbesondere die Medizintechnik aufgrund ihrer hohen Potentiale zur Wirtschaftlichkeit, dem digitalen Fortschritt und ihrer Integration in die Krankenhausprozesse.

 

In einer süddeutschen Klinik der Maximalversorgung zeigen Fallstudien des Technologiepartners nachfolgende Effizienzgewinne und Einsparungen:

  • Hebung von wirtschaftlichen Potenzialen

Durch die ganzheitliche Übertragung von Leistungen auf einen externen Partner profitiert das Krankhaus von dessen Know-how und Skaleneffekten wie etwa der frühzeitigen Teilhabe an relevanten Innovationen, die in der Regel mit Einsparungen durch gezieltes Energiemanagement verbunden sind. Die Kosten für Wiederbeschaffung, Wartung und Pflege, sowie Bewirtschaftung einschließlich der Finanzierungskosten konnten während der Vertragslaufzeit um über 40% reduziert werden.

  • Bedarfsorientierte Neustrukturierung der Medizingeräte    

Die Medizingeräteausstattung wurde insgesamt an den zukünftigen Strukturen und medizinischen Leistungen ausgerichtet. Nach Aussage von verantwortlichen Ärzten und Assistenzkräften konnten Effizienzsteigerungen durch leistungsfähigere Medizintechnik und Gerätenutzung erreicht werden, die die Prozesse um die Medizintechnik für den Patientendurchlauf mit Schwerpunkt Befundung und Diagnosequalität verbessert haben. Im Detail bedeutet dies: 25% weniger MR-Untersuchungen, 67% weniger Ultraschall-untersuchungen und 34% schnellere Diagnosefindung. Außerdem konnte die Patientenvorbereitungszeit um ca. 12%, die Nachbereitungszeit um ca. 28% und die Prozedurzeit um ca. 17% verkürzt werden. Des Weiteren hat sich der Wechsel zwischen Kontroll- und Untersuchungsraum um ca. 29% minimiert und die Verwendung von unterstützenden Softwarelösungen um ca. 44% erhöht. Bestehende Überkapazitäten werden während der gesamten Laufzeit abgebaut (ca. 20% der bildgebenden Großgeräte, einschließlich mobiler bildgebender Geräte. Auf diese Weise sind eine hohe Qualität und Verfügbarkeit langfristig abgesichert.

  • Entlastung der Verwaltung

Durch eine weitestgehende Vermeidung von Einzelvergaben konnte sowohl der beschaffungs- als auch der medizintechnische Verwaltungsaufwand einschließlich der Transaktionskosten reduziert werden. Darüber hinaus ergaben sich erhebliche Einsparungen bei Planung und Koordination der Gerätebeschaffung. Zudem konnten die Vergabefristen eingehalten und die Projekt- und Beschaffungsteams während der Vertragslaufzeit entlastet werden.

  • Frühzeitige und umfassende Projekteinbindung der medizinischen Anwender

Der straffe Zeitplan und die erforderliche frühzeitige Einbindung der MitarbeiterInnen des Krankenhauses in die Konkretisierung der medizinischen Anforderungen führt zu schnellerer Sichtbarkeit des Projektes und erhöht die Bereitschaft zur Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen. Dabei wurde bewusst auf herstellerbezogene Endgeräte verzichtet und stattdessen kostengünstige Standardendgeräte implementiert, auf die die Anwender einen ortsunabhängigen Zugang bekamen.

 

Abbildung 1: Mögliche Einsparungen und Effizienzgewinne durch eine etablierte Technologiepartnerschaft (Quelle: Eigene Darstellung)

Wie also kann ein Technologiemanagement Kliniken mit innovativen Methoden und Lösungen zukunftsfähig machen? Welche mess- und erlebbaren Ergebnisse sind in Praxisbeispielen bereits realisiert und warum spielt die Medizintechnik dabei eine immer wichtigere Rolle? Dies erfahren Sie im dritten Teil der Blogreihe.

 

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Lesen Sie hier:
Blog 1 Die technologiegestützte Gesundheitsversorgung der Zukunft
Blog 2 Technologiemanagement muss sich rechnen!
Blog 3 Technologiemanagement – Game Changer im Gesundheitswesen

Profitieren Sie von unserer langjährigen operativen Erfahrung im prozessorientierten Technologiemanagement einschließlich umfassender Technologiepartnerschaften. Wir unterstützen Sie dabei, mit innovativen Betriebsformen schneller, kosteneffizient und sicher eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Weitere Informationen zum Thema Technologiemanagement erhalten Sie hier: https://www.zeq.de/kompetenzen/technologiemanagement

 

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