Technologiemanagement macht Kliniken zukunftsfähig und reduziert Anschaffungs- und Betriebskosten (Teil 3/3)

Beitrag von Gerald Götz, Alaaddin Icöz, Karlheinz Breit – Kompetenzfeldleiter Technologiemanagement (10.05.2023)

Nachdem wir Ihnen in den ersten beiden Teilen der Blogreihe die Ziele eines Technologiemanagements sowie neue Formen und Methoden prozessorientierter Dienstleister für Kliniken beschrieben haben, befasst sich der dritte und letzte Teil mit mess- und erlebbaren Ergebnissen, die wir Ihnen anhand Praxisbeispielen erläutern möchten. Wir zeigen außerdem, welche wichtige Rolle die Medizintechnik dabei spielt.

 

Blog 3: Technologiepartnerschaften – Game Changer im Gesundheitswesen

Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Prozesseffizienz im Krankenhaus ist die umfassende digitale Unterstützung betrieblicher Veränderungen durch ein prozessorientiertes Technologiemanagement, welches die anwendungsbezogene Sicherheits- und Informationstechnologie, die Medizintechnik sowie die Telekommunikation mit Prozesswissen integriert (siehe Abbildung 1). Kleinere und mittlere Kliniken sollten dazu konsequent ihre bislang überwiegend autark betriebenen Technologiebereiche entweder in klinikübergreifende Technologiemanagementorganisationen überführen oder durch intensive industrielle Partnerschaften ergänzen, statt in den Wettbewerb um IT-Arbeitskräfte einzusteigen.

 

Abbildung 1: Wichtige Aspekte eines prozessorientierten TM (Quelle: Eigene Darstellung)

Die neue Rolle der Technologie- und Dienstleistungsindustrie

Die Rolle und die Potentiale der Technologieindustrie als Partner für den digitalen Fortschritt im Krankenhaus weiten sich zunehmend auf folgende Schwerpunkte aus:

  • Die Medizintechnikindustrie trägt zur vollständigen Bewirtschaftung medizintechnischer Ausstattung sowie zur Verbesserung der Prozessabläufe rund um bildgebende Großgeräte, der Realtime- Steuerung von Patienten und Personal, der Optimierung der Geräteauslastung oder der befundorientierten Entscheidungsunterstützung mittels KI bei.
  • Die IT-Branche unterstützt mit Dienstleistungen den vollständigen Betrieb von Rechenzentrums- und Kommunikationsinfrastrukturen unter Einbezug der Anwendungssoftwareindustrie sowie den vollständigen Betrieb von klinischen Informationssystemen.

Das Technologiemanagement gewährleistet durch eine bedarfsorientierte, sichere Nutzung von Cloud-Technologien und dem dadurch möglichen Einsatz stromverbrauchsarmer Endgeräte die kontinuierliche Erhöhung der CO2 Effizienz insbesondere der Medizintechnik sowie der Kommunikationstechnologie. Laufende Verbesserungen in der Energieeffizienz werden über reduzierte Nutzungsdauern in innovationsorientierten Technologiepartnerschaften realisiert. Ein Warten auf die Politik ist sinnlos.

Die Politik allein hat nicht die Kraft, durchgreifende und nachhaltige Strukturreformen operativ durchzusetzen.

Dem steigenden finanziellen Druck auf Krankenhäuser kann zwar weiterhin mit steigenden finanziellen Mitteln begegnet werden, eine mess- und erlebbare Alternative ist aber die Verbesserung der Arbeitsbedingungen nach industriellem Vorbild wie zum Beispiel die radikale Verringerung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten in ärztlichen und pflegerischen Betriebsabläufen. Daraus ergeben sich neue Formen der Zusammenarbeit in Leistungsbereichen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Patientenversorgung stehen müssen.

Die weltweiten Erfahrungen der Industrie unterstützen seit Inkrafttreten des Krankenhauszukunftsgesetzes nachhaltig die geförderten Kriterien zur Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Wie das gehen kann, zeigt ein Blick über den Zaun anderer Branchen. Die klassische Technologie- und Dienstleistungsindustrie beweist seit Jahrzehnten wie innovative Leistungen mit ausgefeilten Kooperationen und Partnerschaften gemeinsam und Dienstleister-übergreifend entwickelt werden und zu höchster Kundenzufriedenheit führen. Die F.A.Z. veröffentlichte am 12.10.2022 (Seite 22, Unternehmen) die Einschätzung des Vorsitzenden des VDMA-Fachverbands Software und Digitalisierung, wonach die vergangenen zehn Jahre im Hinblick auf Produktivitätsfortschritt ergebnislos waren, die Produktivität im Maschinenbau sogar gesunken ist. „…statt zu organisieren und zu standardisieren, ist die Verschwendung digitalisiert worden …“ Um aus der Situation herauszukommen, betont der Vorstandsvorsitzende des Fachverbands Michael Finkler: „Die Einstellung des Managements ist das Wichtigste, es ist keine Frage der Größe eines Unternehmens, sondern des Wollens, wenn es um Digitalisierung geht, können auch mittelständische Unternehmen noch einen Gang höher schalten.“ Sind diese Aussagen nicht auch auf Kliniken übertragbar?

Insbesondere die Medizintechnik hat in den letzten Jahren große technologische Fortschritte verzeichnet und dadurch eine beträchtliche Leistungsfähigkeit erlangt.

Dies führt dazu, dass Kliniken wesentlich mehr und auch schneller und flexibler als früher auf technologische Unterstützung für den Betrieb durch die produzierende Medizin- oder Informationstechnikindustrie zurückgreifen können.
Technologiepartnerschaften zielen aktuell auf innovative Bereiche wie roboterassistierte minimalinvasive Operationstechniken, moderne Bildgebungsverfahren, netzwerkintegrierte Diagnostikgeräte oder die digitale Dokumentation und sektorübergreifende Bereitstellung von Patientendaten (siehe Abbildung 2).

 

Abbildung 2: Innovationsbereiche von Technologiepartnerschaften (Quelle: Eigene Darstellung)

Bereits der Tausch gegen ein neues CT mit parallelem Prozedurmanagement und einer Vielzahl neuer Bildinformationen reduziert einzelne Untersuchungszeiten, die über die Laufzeit eine Kosteneinsparung von mehreren hunderttausend Euro realisiert.

Fazit:

Das Potential eines prozessorientierten Technologiemanagements kann Kliniken auf ein hohes prozessual-/technologisches Level mit hoher wirtschaftlicher Effizienz bringen. Die Politik allein wird die Missstände in deutschen Krankenhäusern nicht lösen. Das Krankenhausmanagement muss tätig werden und sich dabei ein Beispiel an der klassischen Technologie- und Dienstleistungsindustrie nehmen.

 

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Lesen Sie hier:
Blog 1 Die technologiegestützte Gesundheitsversorgung der Zukunft
Blog 2 Technologiemanagement muss sich rechnen!
Blog 3 Technologiemanagement – Game Changer im Gesundheitswesen

Mit unserer langjährigen operativen Erfahrung im prozessorientierten Technologiemanagement und den umfassenden Technologiepartnerschaften möchten wir (ZEQ) Kliniken dabei unterstützen, mit innovativen Betriebsformen schneller, kosteneffizient und sicher eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.

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